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Bamberger Caritas gewinnt neuen Preis des Sozialministeriums

Die Pflegebranche kämpft besonders mit Fachkräftemangel. Diese Not muss nicht nur bedrückend sein, sondern kann auch erfinderisch machen. Das beweist die katholische Wohlfahrtspflege in Nordbayern.

Der erstmals vergebene “Social Impact Preis” des bayerischen Sozialministeriums geht nach Bamberg. Mit 5.000 Euro wird ein von der Caritas erprobtes Pilotprojekt zur Neuorganisation der Pflege in Zeiten des Personalmangels prämiert. Das teilte die Caritas gGmbH St. Heinrich und Kunigunde am Montag vorab mit. Die Verleihung findet am Mittwoch bei der Eröffnung der Sozialmesse “ConSozial” in Nürnberg statt. Sie gilt als bedeutendste Fachmesse der Sozialwirtschaft im deutschen Sprachraum.

Ausgezeichnet wird das wissenschaftlich begleitete, dreijährige Projekt “Leading Nurse”, das derzeit in 14 stationären Pflegeeinrichtungen der Caritas in Nordbayern eingeführt wird. Dabei absolvieren Pflegefachkräfte eine Weiterbildung im Umfang von 160 Stunden und übernehmen dann in ihrer Einrichtung eine neue Aufgabe: als feste Bezugsperson für eine bestimmte Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohnern. Diese Rolle füllen sie auch im Kontakt mit Angehörigen, Ärzten und anderen Berufsgruppen im Pflegeheim aus.

Durch die Einführung dieser neuen Verantwortlichkeit soll die Planung, Steuerung und Kontrolle von Pflegeprozessen in den beteiligten Heimen auf ein einheitliches Niveau gehoben werden. Der Fokus liegt auf vertrauensvollen Beziehungen zu Pflegebedürftigen und deren Angehörigen. Zugleich sollen andere Mitarbeitende entlastet werden, etwa bei der Dokumentation oder Fallbesprechungen.

Mit dem “Social Impact Preis” sollen innovative und kreative Projekte in der Sozialwirtschaft ausgezeichnet werden.