Spannungen zwischen dem Vatikan und den deutschen Bischöfen sind ein Dauerbrenner. Nun kündigte deren Vorsitzender einen neuen Anlauf an, römische und deutsche Reformbestrebungen zusammenzuführen.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz sieht die Kirche in Deutschland und die katholische Weltkirche in ihren Reformbemühungen auf demselben Weg. “Die römische Weltsynode und der Synodale Weg in Deutschland gehen in dieselbe Richtung – die Entwicklung von Kirche. Wir lassen uns nicht auseinander dividieren”, sagte Bischof Georg Bätzing am Donnerstag in Augsburg. Er äußerte sich zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz.
Bätzing erläuterte, dass die Bischöfe sich ausführlich mit dem jüngsten mahnenden Brief aus Rom zum Synodalen Ausschuss in Deutschland befasst hätten. Nun gehe es darum, “alle Stränge des Handelns und Ringens um und für eine synodale Kirche in guter Weise miteinander zu verbinden”. Bevor weitere Inhalte diskutiert werden, solle nun “ein gemeinsamer gangbarer Weg” gefunden werden. Bätzing kündigte Gespräche sowohl mit den zuständigen Stellen in Rom als auch mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken an. Das nächste Treffen in Rom sei bereits bestätigt. Einen Termin nannte er nicht.
Bätzing betonte, er wolle “alles dafür tun, um den Sorgen Roms zu begegnen”. Der künftige Synodale Rat in Deutschland werde dem Kirchenrecht entsprechen. Es werde kein solches Gremium geben ohne römische Bewilligung. Er kündigte an, dass die künftigen Gespräche in Rom “diskret” geführt werden sollen. Teilnehmer würden dieselben deutschen Bischöfe in ihrer Eigenschaft als Kommissionsvorsitzende sein wie im letzten Juli. Damals waren mit dem Vorsitzenden die Bischöfe Ackermann, Gerber, Meier und Overbeck in Rom gewesen und hatten mit den Spitzen der vatikanischen Kurie gesprochen. Beim neuen Gespräch werde außerdem der Mainzer Bischof Kohlgraf teilnehmen, der damals verhindert war.
Ein zentrales Thema werde die Position des Bischofsamtes sein. Synodalität wolle nicht das Bischofsamt schwächen, sondern stärken, betonte Bätzing. Das gelte auch für den Synodalen Weg in Deutschland.
Bätzing ging auch auf den Zusammenhang von innerkirchlichen Reformen und dem Mitgliederschwund der Kirchen in Deutschland ein. Er räumte ein, dass Reformen diesen Trend nicht stoppen könnten. Aber ohne Reformen werde sich die Entwicklung noch weiter beschleunigen, die Kirche drohe dann zur Sekte zu werden. Das könne “niemals der Weg der katholischen Kirche sein”.