Autorin: Viele Frauen haben wegen Teilzeitarbeit eine Teilzeitrente

Teilzeit, Kinderbetreuung und wenig Interesse für Finanzielles sind nach Ansicht der Würzburger Journalistin und Autorin Claudia Kneifel drei Hauptgründe für die oft mangelhafte Altersvorsorge von Frauen. „Der größte Fehler ist, sich nicht für das Thema Rente zu interessieren“, sagte Kneifel dem Evangelischen Pressedienst (epd). Gleichwohl sei es „nie zu spät“: „Man kann mit einem guten Verdienst auch mit Anfang 50 noch anfangen, noch gut etwas zurückzulegen.“ Vor kurzem ist ihr Buch über eine gelingende Altersvorsorge für Frauen ab 50 erschienen.

Teilzeitarbeit ohne weitere private Altersvorsorge führe „zu einer gesetzlichen Teilzeitrente“, sagte Kneifel. Diese sei in aller Regel nicht ausreichend, um den bisherigen Lebensstandard in der Rente zu halten. Sie habe ihr Aha-Erlebnis vor etwa zehn Jahren bei einer Beratung bei der Rentenversicherung erlebt. Ihre Rentenprognose habe „nicht gerade rosig“ ausgesehen – als Ergebnis von zehn Jahren Teilzeitarbeit: „Das war wie ein Weckruf für mich.“ Sie haben sich ab dann mit dem Thema befasst. Ihre Erfahrungen hat sie nun als Einstiegs-Ratgeber für Frauen ab 50 zusammengefasst.

Eine gute private Altersvorsorge gelinge allerdings nicht ohne Mühen, räumt Kneifel ein. Nicht nur, dass man Geld beiseitelegen müsse – man müsse es eben auch sinnvoll investieren. „Beim Thema Finanzen sollte man nicht blind dem langjährigen Bankberater vertrauen“, erläuterte Kneifel, und erst recht keinen „Finanz-Influencern“. Man brauche „eigenes Finanzwissen“, das man sich anlesen müsse. Sie investiere an der Börse. Frauen egal welchen Alters rät sie, „auf eine faire Aufteilung der Familienarbeit“ sowie auf finanzielle Unabhängigkeit” von ihren Partnern zu achten. (0989/31.03.2025)