Der mit 5.500 Euro dotierte „Roswitha-Preis“ der Stadt Bad Gandersheim geht dieses Jahr an die in Berlin lebende Schriftstellerin Lucy Fricke. Fricke sei „eine menschenfreundliche, sehr intelligente Erzählerin mit einem subtilen, manchmal bissigen Witz, der allerdings immer melancholisch grundiert ist“, begründete die Jury am Dienstag ihre Wahl. Jedes ihrer bisherigen Bücher zeige die widersprüchlichen, von Kummer, Verwerfungen, alten Sehnsüchten und neuen Hoffnungen lebenden Beziehungen ihrer Figuren zu- und auch gegeneinander.
Fricke (Jahrgang 1974) gewann bereits während ihres Studiums mit der Kurzgeschichte „Winken bis nach Buenos Aires“ den 1. Preis beim „Open-Mike-Wettbewerb“ für Junge Literatur. Ihr Debütroman „Durst ist schlimmer als Heimweh“ erschien im Jahr 2007. 2018 gewann Lucy Fricke mit ihrem Roman „Töchter“ 2018 den Bayerischen Buchpreis in der Kategorie Belletristik.
Der „Roswitha-Preis“ ist der älteste, alljährlich verliehene deutsche Literaturpreis für Schriftstellerinnen. Er erinnert an die Schriftstellerin und Kanonisse Roswitha von Gandersheim, die im 10. Jahrhundert im Stift Gandersheim Legenden, Dramen und historische Gedichte schrieb. Der „Roswitha-Preis 2024“ wird im Frühjahr an Lucy Fricke übergeben.