Weg mit dem “Negerkönig” bei “Pippi Langstrumpf” oder dem “Oberindianer” bei Udo Lindenberg? Autorin Elke Heidenreich empfindet sprachliche Eingriffe dieser Art als unangemessen: “Das ist Schwachsinn.”
Schriftstellerin Elke Heidenreich (81) wendet sich gegen sprachliche Eingriffe in Literatur. Das Streichen von Begriffen wie “Oberindianer” aus dem Song von Udo Lindenberg, wie es kürzlich das Humboldt Forum vor einer Chor-Aufführung des Liedes in den eigenen Räumlichkeiten vorschrieb, “macht mich nicht nur unglücklich, sondern empört”, sagte sie der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) beim Literaturwochenende auf der Insel Sylt. “Ich finde, das ist Schwachsinn. So wie man die Musik von Wagner nicht ändert, hat man auch nicht in Literatur herumzupfuschen.”
Das Wort “Oberindianer” stammt aus Lindenbergs Lied “Sonderzug nach Pankow”; er wandte sich damit vor rund 40 Jahren an die Menschen und die Staatsregierung der DDR, um Auftrittsmöglichkeiten im sozialistischen Ostdeutschland zu erreichen.
Das Gendern hasse sie “sogar noch mehr”, so die Autorin weiter. “Das werde ich niemals tun.” Sie wolle sich “durch *innen” nicht auf das “Mädchen in mir reduzieren lassen”, sagte Heidenreich. “Ich bin Autor, verdammt noch mal. Ich bin Schriftsteller. Wenn andere das machen, akzeptiere ich es, nehme mir aber das Recht heraus, es scheußlich zu finden.” Für sie sei Gendern “aufgeblasen und dumm”.