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Autobiografie des Papstes offiziell im Handel

Kein Papst hat je so viele Interviews gegeben wie Franziskus. Nun erscheint weltweit seine Autobiografie mit dem Titel “Leben”. Auch sie ist im Kern ein langes Interview. Vieles war bekannt, doch manches ist neu.

Die autobiografischen Ausführungen von Papst Franziskus in Buchform sind offiziell im Handel. Das Buch mit dem Titel “Leben – Meine Geschichte in der Geschichte” erschien am Dienstag in zunächst sieben Sprachen weltweit im Verlag HarperCollins.

Das rund 270 Seiten umfassende Buch besteht im Kern aus der Aufzeichnung mehrerer Gespräche, die der italienische Fernsehjournalist Fabio Marchese Ragona in den vergangenen Monaten mit dem Papst führte. Zur Einführung der jeweiligen Antworten beschreibt der Autor historische und private Begebenheiten aus dem Leben und rings um das Leben des Papstes.

Aus dem Buch waren in der vergangenen Woche bereits mehrere Passagen bekannt geworden, darunter Ausführungen des Papstes zum Thema Krieg und Frieden, zu Antisemitismus sowie Präzisierungen zu seinem Verhältnis zum zurückgetretenen Vorgänger Benedikt XVI.

Daneben enthält es viel bereits Bekanntes, aber auch neue Details; etwa zu seiner Unterstützung für Menschen im Widerstand gegen die argentinische Militärdiktatur (1976-1983) oder zu seiner “internen Verbannung” durch die Jesuiten nach Cordoba (1990-1992), deren Gründe allerdings im Dunkeln bleiben.

Auch aus der Zeit der “Kohabitation” mit dem zurückgetretenen deutschen Papst Benedikt XVI. im Vatikan berichtet der Papst in dem Buch und erwähnt, dass er Schriften und Reden seines Vorgängers genau gelesen hat und ihm in vielem zustimmt. Auf die Frage nach einem möglichen Rücktritt betont er, dass er diesen nur in einer äußersten gesundheitlichen Notlage für angebracht hielte.

Zu der Einladung in sein Heimatland Argentinien durch Präsident Javier Milei erklärt Franziskus in dem Buch: “Ich hoffe, dass ich reisen kann, auch wenn mir das Reisen nicht mehr so leichtfällt wie früher, vor allem wegen der großen Entfernungen. Wir werden sehen, was der Herr für mich entscheidet.”

Zum Ukraine-Krieg äußert der Papst in dem Buch: “So viel Schmerz, so viel Leid. Und wofür? Alles aus imperialistischen Interessen oder einem mörderischen Zynismus heraus. Das ist ungeheuerlich!”