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Auswandererhaus zeigt Sonderausstellung “Verlockung Weltall”

Marsmission und Rohstoffjagd: Der Griff nach den Sternen ist längst keine Utopie mehr. Eine Ausstellung in Bremerhaven zeigt, wie real die Vorstellung vom Leben im Weltraum geworden ist.

Mit der Vision einer Auswanderung in das All befasst sich eine Sonderausstellung in Bremerhaven. “Verlockung Weltall, Auswandern auf Mond, Mars, Venus?” ist ab 5. Juli im Deutschen Auswandererhaus zu sehen. “Was lange Science Fiction war, wird inzwischen von Staaten und Unternehmen geplant”, erklärte das Museum am Montag. Die Schau bis 7. Januar versammle technische Innovationen, gesellschaftliche Debatten, historische Vergleiche und künstlerische Reflexionen.

“Mit seiner Expertise zur Migrationsgeschichte eröffnet das Museum dabei einen einzigartigen Zugang und stellt zentrale Fragen neu: Können wir auf fernen Planeten überleben? Wem gehört das All und seine Schätze? Wer bestimmt über Space Migration?”, so die Ausstellungsmacher. Neben historischen Objekten und aktuellen Modellen etwa vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt seien zahlreiche Videos zu sehen – mit Stimmen aus Luft- und Raumfahrt, den Sozial- und Geisteswissenschaften, dem Weltraumrecht oder der Philosophie.

Das Kapitel Verlockungen blicke zurück auf Himmelsbeobachtungen in unterschiedlichsten Epochen der Menschheitsgeschichte. Einen anderen Blick erlaube die Zeichnung Mondlandschaft, die der junge Petr Ginz im Ghetto Theresienstadt schuf und mit der sich der junge Mann weg von der Erde träumte. Mit 16 Jahren wird Ginz 1944 im NS-Vernichtungslager Auschwitz ermordet. Seine Zeichnung wird gerettet und Jahrzehnte später mit einer ISS-Expedition ins All getragen.

Das Kapitel Besitztümer beleuchtet laut Museum die geopolitischen und wirtschaftlichen Machtfragen, die mit der Erschließung des Weltalls einhergehen: vom Space Race zwischen den USA und der UdSSR bis zu heutiger, satellitengestützter Infrastruktur und dem Abbau extra-terrestrischer Rohstoffe. Überdies böten zehn Kunstwerke aus über einem Jahrhundert neue Zugänge zum Verhältnis von Mensch und Kosmos. Dabei entstehe ein Dialog der Disziplinen und ein vieldimensionales Bild von Space Migration 2025.