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Australiens Regierung lässt eigene Corona-Politik überprüfen

Australiens Regierung hat eine unabhängige Kommission zur Untersuchung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie eingesetzt. Das Gremium werde das Vorgehen der Regierung prüfen “und Ratschläge geben, was funktioniert hat, was nicht, und was wir in Zukunft tun können, um die Australier bestmöglich vor den schlimmsten künftigen Ereignissen zu schützen”, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Presseerklärung von Premierminister Anthony Albanese.

Untersucht würden Maßnahmen wie die Bereitstellung von Impfungen, ärztlicher Behandlungen sowie die Verfügbarkeit wichtiger medizinischer Hilfsgüter. Ebenso gehe es um die psychische Unterstützung für von Corona und Lockdowns Betroffene, finanzielle Förderung für Einzelpersonen und Unternehmen sowie Hilfe für Australier im Ausland. Der Kommission gehören demnach eine Gesundheitsexpertin, eine Epidemiologin sowie eine Gesundheitsökonomin an. Das Gremium werde bis zum 30. September 2024 seinen Abschlussbericht vorlegen. Wichtige Interessenvertreter und andere Personen könnten ihre Ansichten und Erfahrungen bei öffentlichen Konsultationen beisteuern.

Australien setzte eines der weltweit härtesten Corona-Maßnahmenpakete um. Neben strengen Lockdowns hatte das Land auch seine Städte und Bundesstaaten abgeriegelt sowie internationale Grenzen geschlossen. Das Einreiseverbot galt auch für australische Staatsbürger, die sich aus touristischen, beruflichen oder privaten Gründen zum Zeitpunkt der Grenzschließung im Ausland aufhielten. Die harte Corona-Politik trug nach Ansicht etlicher Experten dazu bei, dass Infektionen und Todesfälle unter dem Niveau anderer vergleichbarer westlicher Länder blieben. Mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit der Schutzvorschriften gehen die Einschätzungen jedoch auseinander.