Antike Helden mit dümmlichen Gesichter, dickleibig oder abgemagert, in albern überzogenen Posen – sie sind das Markenzeichen der Karikaturen von Honore Daumier (1808-1879). Ab Samstag widmet das Winckelmann-Museum im sachsen-anhaltischen Stendal dem berühmten Karikaturisten die Sonderausstellung “Antike auf die Schippe genommen von Honore Daumier”. Zu sehen ist sie bis zum 3. März 2024.
Daumier schuf in Paris für die satirische Tageszeitung “Le Charivari” von 1841 bis 1843 eine “Histoire ancienne” (Antike Geschichte). Es handelt sich um eine Serie von Karikaturen, in denen er Szenen aus der griechischen und römischen Mythologie und Geschichte ironisch mit der spießigen Welt seiner Zeitgenossen vermixte. Mit seinen farbigen Litografien holte er zum Doppelschlag aus: gegen die damals in Frankreich etablierte Kunstströmung des Klassizismus und gegen das arrivierte Bürgertum seiner Zeit.
Darüber hinaus zeigt die Ausstellung weitere Karikaturen Daumiers zu den Themen Kunst und Antike, darunter Blätter seiner “Idylles parlamentaires”, in denen er Politiker und Journalisten der Lächerlichkeit preisgibt. Die Arbeiten gelten als frühe Meisterstücke des politisch-satirischen Witzes.