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Ausstellung zeigt jüdisches Leben in der DDR

Was heißt jüdische Identität zwischen Zuschreibung und Selbstbild? Mit dieser Frage befasst sich ab September das Jüdische Museum Berlin in der Ausstellung “Ein anderes Land. Jüdisch in der DDR”.

Das Jüdische Museum Berlin zeigt eine Ausstellung über jüdisches Leben in der DDR
Das Jüdische Museum Berlin zeigt eine Ausstellung über jüdisches Leben in der DDRImago / Sabine Gudath

Das Jüdische Museum Berlin zeigt ab 8. September eine Ausstellung über jüdisches Leben in der DDR. Persönliche Objekte von Zeitzeuginnen und -zeugen sowie Interviews bildeten dabei mitunter widersprüchliche Erfahrungen ab, teilte das Museum mit. Dabei gehe es insbesondere um Fragen nach jüdischer Identität zwischen Zuschreibung und Selbstbild.

Die Interviewten geben den Angaben zufolge Einblick in historische Entwicklungen und nehmen zu gesellschaftspolitischen Konflikten Stellung. Die Ausstellung verknüpfe Dokumentation mit bildender Kunst, Film und Literatur, hieß es. Sie zeige das Leben von Jüdinnen und Juden, die vor den Nationalsozialisten aus Deutschland geflohen waren, die Konzentrationslager überlebt oder die Zeit im Versteck überstanden hatten und nach 1945 in die sowjetische Besatzungszone zurückkehrten.

Juden sahen in der DDR eine sichere Zuflucht

Nach der Erfahrung des Holocaust hätten viele von ihnen gehofft, mit der DDR einen freien, antifaschistischen Staat aufzubauen. Jüdisches Leben in Ostberlin, Dresden, Leipzig, Magdeburg, Erfurt, Schwerin, Halle und Chemnitz beziehungsweise Karl-Marx-Stadt werde in der Schau als Alltags- und Sozialgeschichte in den Blick genommen. Jüdische Geschichte in Ostdeutschland wird unter anderem anhand der Massenflucht von Juden aus der DDR vom Winter 1952/1953 und den Reaktionen auf den Sechstagekrieg von 1967 dargestellt.

Info: Die Ausstellung “Ein anderes Land. Jüdisch in der DDR” wird vom 8. September 2023 bis zum 14. Januar 2024 zu sehen sein. Dazu ist ein Begleitprogramm mit Lesungen, Künstlergesprächen und Performances geplant.