Die Ausstellung „Längst vergessene Held*innen – Sinti und Roma im Sport“ im Foyer der „Kulturwerkstatt Auf AEG“ in Nürnberg zeigt ab dem 20. Februar beeindruckende Sport-Persönlichkeiten. Sie alle eine ihre herausragende Leistung im Sport sowie ihre Entscheidung, ihre Herkunft als Sinti oder Roma nicht zu verbergen – trotz der damit verbundenen Diskriminierungen und Ressentiments, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur vom Dienstag. Gezeigt werden unter anderem Porträts über den Boxer Oswald Marschall, die Fußballspielerin Angel Theiß und den Kickboxer Gerard Lindner.
Die Ausstellung schließe gewissermaßen eine Lücke in der deutschen Sportgeschichte. Namen wie etwa Johann „Rukeli“ Trollmann, der als Sinto und Boxer während des Nationalsozialismus ermordet wurde, seien vereinzelt bekannt, die Leistungen vieler anderer Sportlerinnen und Sportler blieben jedoch weitgehend unerwähnt. Ziel sei es, dieses vernachlässigte Kapitel der Sportgeschichte in den Vordergrund zu rücken und die Bedeutung dieser porträtierten Persönlichkeiten über ihre sportlichen Leistungen hinaus anzuerkennen.
Sport verfüge über ein weitreichendes Potenzial für gesellschaftliche Inklusion, gleichzeitig treffe man dort immer wieder auf Rassismus, Antiziganismus und Chauvinismus, heißt es weiter. Mit der Ausstellung soll die Mehrheitsgesellschaft für Geschichte und Gegenwart sowie für Lebensrealitäten von Sinti und Roma sensibilisiert werden. Die Besucher werden eingeladen, sich mit den porträtierten Athletinnen und Athleten auseinanderzusetzen und die eigenen Vorurteile zu hinterfragen. Darüber hinaus vermittle die Ausstellung, welche Rolle der Sport für die Identitätsbildung und -festigung spielen kann.
Zur Eröffnung am 20. Februar um 19.30 Uhr sprechen die DFB-Vizepräsidentin Célia Sasic und Stadträtin Diana Liberova. Die Ausstellung ist bis zum 19. März 2025 zu sehen, begleitend werden Schulworkshops angeboten. Am 12. März um 19 Uhr sprechen Michelle Berger (Leiterin der Antidiskriminierungsberatung beim Verband Deutscher Sinti und Roma), Roberto Hilbert (U19-Trainer SpVgg Greuther Fürth), Jürgen Pfau (Vizepräsident Bayerischer Fußball-Verband) und Oswald Marschall (ehemaliger Boxer) zu diesem Thema. (00/0385/04.02.2025)