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Ausstellung zeigt Alltag in Nordkorea

Wie sieht der Alltag in einem totalitären Staat aus? Das will die Ausstellung in einem Dresdner Museum zeigen, für die ein Filmteam die in den nordkoreanischen Bergen drehen durfte.

In Nordkorea hat nur einer das Sagen: Diktator Kim Jong Un (re.)
In Nordkorea hat nur einer das Sagen: Diktator Kim Jong Un (re.)Imago / UPI Photo

Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden plant für Herbst eine Ausstellung zu Nordkorea. Gezeigt würden Aufnahmen eines Schweizer Filmteams aus den Jahren 2018 und 2019, teilte das Museum mit. Das Team habe die Berge des nördlichen Teils der asiatischen Halbinsel als Leitmotiv für Filmbilder und Interviews gewählt.

Die Ausstellung „Let’s Talk About Mountains“ gebe einen Einblick in den Alltag der Nordkoreanerinnen und Nordkoreaner. Aus Gesprächen über Naturerfahrungen, Landschaftserlebnisse und identitätsstiftende Berg-Erzählungen seien „einzigartige filmische Mikrogeschichten“ entstanden, hieß es.

Nordkorea: Rolle der Berge im Fokus

Nordkorea ist ein totalitärer, sozialistischer Staat, dem Verletzungen der Menschenrechte vorgeworfen werden. Rund 25,5 Millionen Menschen leben in dem Land. Es seien spontane, aber auch arrangierte Begegnungen, die das Schweizer Filmteam aufgenommen habe, hieß es. Thematisiert werde auch, ob Berge und andere Naturräume private Rückzugsräume in einem totalitären Staat seien. Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Alpinen Museum der Schweiz.

Für die Präsentation in Dresden werde sie um einen zeithistorischen Kommentar ergänzt. So seien etwa Berge während der Teilung Deutschlands ein Bezugspunkt zwischen Nordkorea und der DDR gewesen: In den 1980er Jahren folgten sächsische Bergsteigerinnen und Bergsteiger einer staatlichen Einladung in die nordkoreanische Gebirgswelt und erschlossen dort anspruchsvolle Kletterrouten. Mit vier der Beteiligten seien Kurzfilme produziert worden, in denen sie über ihre Grenzerfahrungen in Nordkorea berichten.