Das mobile Museum der Baukultur zeigt vom 1. September bis 6. Oktober in der Heilig-Geist-Kirche in Essen-Katernberg eine Ausstellung über die Umnutzung leerstehender Kirchen. Die Schau „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“ stelle Menschen in den Mittelpunkt, die mit Kirchentransformationen zu tun hätten, kündigte Baukultur NRW am Mittwoch in Gelsenkirchen an.
Viele Kirchengebäude seien von Leerstand und Abriss bedroht, hieß es. Zugleich stellten sie ein einzigartiges baukulturelles Erbe und wichtige Treffpunkte der Gemeinschaft dar. Durch ihre Architektur, Spiritualität und einzigartige Atmosphäre böten sich Kirchengebäude als Orte für sozialen Austausch und gesellschaftliche Identifikation an. Doch Umnutzungsprozesse seien oft langwierig und konfliktbehaftet.
In der Ausstellung zeigen den Angaben zufolge Video-Interviews die Bandbreite, die Vielfältigkeit und Komplexität der an den Umnutzungsprozessen beteiligten Personen wie Architekten, Pfarrer oder Gemeindeglieder sowie ihre Haltungen. Dabei gehe es auch um Dialog, Zusammenarbeit und Kompromissfindung.
Außerdem stelle die Schau mit Fotos und Texten 26 Projekte bereits umgenutzter Kirchen aus Nordrhein-Westfalen vor. Dazu zählten etwa die zu einer Aikido-Trainingsstätte umgebaute Dreifaltigkeitskirche Köln, das Stadtteilzentrum Q1 in der Friedenskirche in Bochum oder das Fahrradgeschäft in der ehemaligen Kirche St. Rochus in Jülich. Zudem liefert die Ausstellung Informationen, unter anderem zum Denkmalschutz, zur Rolle der Kommunen oder zum Kirchenrecht.