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Ausstellung über Künstler und NS-Opfer Paul Goesch

Die Lebensgeschichte des von den Nazis ermordeten Malers und Architekten Paul Goesch (1885-1940) wird mit einer Ausstellung in Brandenburg an der Havel gewürdigt. Unter dem Titel „Ich werde berühmt!“ werde das Werk des psychisch kranken Künstlers vor dem Hintergrund seiner Zeit präsentiert, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Montag mit. Gezeigt werden unter anderem mehr als 30 Originalwerke. Auch die Verfolgung psychisch kranker Menschen im Nationalsozialismus wird thematisiert. Die Ausstellung wird am 12. Juli eröffnet und ist bis zum 29. September zu sehen.

Paul Goesch wurde am 30. August 1885 in Schwerin geboren und studierte Architektur im damals noch nicht zu Berlin gehörenden Charlottenburg, in München und Karlsruhe. Von 1915 bis 1917 war er Regierungsbaumeister im westpreußischen Culm. Paul Goesch gehörte den Angaben zufolge zur künstlerischen Avantgarde der Weimarer Republik. Aufgrund seiner psychischen Erkrankung verbrachte er ab 1921 einen Großteil seines Lebens in verschiedenen psychiatrischen Einrichtungen. Am 22. August 1940 wurde er von den Nationalsozialisten in der „Euthanasie“-Tötungsanstalt Brandenburg an der Havel ermordet.

Das Werk von Paul Goesch umfasst rund 2.000 Arbeiten. In der Ausstellung werden den Angaben zufolge auch Fragen zur gesellschaftlichen Wahrnehmung psychisch kranker Künstlerinnen und Künstler in der Gegenwart aufgeworfen. Zum Ausstellungsteams gehören unter anderem 20 ehrenamtliche Kuratorinnen und Kuratoren, die in allen wichtigen inhaltlichen und gestalterischen Fragen mitentschieden haben.