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Ausstellung über Bachs Choralkantaten

Das Bachhaus Eisenach widmet den Choralkantaten des Barockkomponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750) und der Entstehung des Kirchengesangbuchs eine Sonderausstellung. Anlass sei das Erscheinen des „Achtliederbuchs“ vor 500 Jahren in Nürnberg, teilte das Museum am Freitag mit. Das Jahr 1524 gelte damit als Geburtsjahr des Kirchengesangbuchs. Gesangbücher für die Gemeinde habe es zuvor nicht gegeben. Vor 300 Jahren habe Bach angefangen, seine Chorkantaten in den Leipziger Hauptkirchen aufführen zu lassen.

Bachs Idee, jeder Kantate einen alten Gesangbuch-Choral zugrunde zu legen, sei musikgeschichtlich ohne Vorbild gewesen. Es liege daher nahe, sie als Bachs eigenen Beitrag zum damals 200-jährigen Gesangbuch-Jubiläum zu verstehen.

Die Schau „Acht Lieder: 500 Jahre Gesangbuch – 300 Jahre Bachs Choralkantaten“ wird vom 11. Juli bis zum 3. November zu sehen sein. Dabei geht es um die Bedeutung der Musik für die Reformationsbewegung unter Martin Luther (1483-1546) und die Einbindung des Gemeindegesangs in die protestantische Liturgie. Gezeigt werden dazu unter anderem das „Achtliederbuch“, das „Erfurter Enchiridion“ von 1524 und Gesangbücher aus der Lutherzeit. Weiteres Thema ist die Entstehung von Bachs 52 Choralkantaten. In der Ausstellung werden unter anderem Gesangbücher zu sehen sein, die Bach gebrauchte.

Das Bachhaus Eisenach ist dem in der Stadt geborenen Komponisten gewidmet. In seinen Anfängen stammt das Museum aus dem Jahr 1907. Heute werden in dem Haus auf 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche etwa 250 Originalexponate gezeigt, darunter ein Bach-Notenautograph.