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Ausstellung thematisiert Folgen des Hitler-Stalin-Paktes bis heute

Das Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf zeigt vom 12. April bis 14. Juni die Ausstellung „Riss durch Europa. Die Folgen des Hitler-Stalin-Pakts“. Die Schau beleuchte erstmals umfassend die Folgen des am 23. August 1939 zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion unterzeichneten Nichtangriffsvertrags sowie des geheimen Zusatzprotokolls, kündigten die Veranstalter am Donnerstag in Düsseldorf an. Sie zeige die politischen und sozialen Auswirkungen der rücksichtslosen gewaltsamen deutschen und sowjetischen Besatzung für die Länder Ostmitteleuropas von Finnland über die baltischen Staaten und Polen bis nach Rumänien.

In Westeuropa stünden bisher zumeist die nationalsozialistischen Verbrechen im Mittelpunkt, der stalinistische Terror als Folge des geheimen Zusatzprotokolls sei hingegen viel weniger bekannt, hieß es. In Ostmitteleuropa dagegen sei die sowjetische Besatzung ein zentrales Ereignis in der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Seit der Osterweiterung der Europäischen Union 2004 schlügen sich diese widerstreitenden Bedeutungen auch auf der Ebene der europäischen Politik nieder.

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hätten die geschichtspolitischen Debatten über den Zweiten Weltkrieg an neuer Intensität gewonnen, so die Ausstellungsmacher. Die Schau wolle einen Beitrag zum Verständnis der Positionen leisten und verdeutlichen, wie wichtig eine Beschäftigung mit der Geschichte Ostmitteleuropas sei, um die europäischen Konflikte der Gegenwart zu verstehen.

Die Ausstellung wurde den Angaben zufolge in einer Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und dem Museum Berlin-Karlshorst erarbeitet. Sie ist als Wanderausstellung konzipiert und soll anlässlich des 85. Jahrestags der Unterzeichnung des Pakts ab dem 23. August im Museum Berlin-Karlshorst gezeigt werden.