Die KZ-Gedenkstätte Moringen zeigt ab dem 12. März die Ausstellung „Schwestern vergesst uns nicht“ mit Kohlezeichnung von Hedwig Regnart (1908 – 2001). Die Kommunistin und Widerstandskämpferin war von 1936-1937 im Frauen-Konzentrationslager Moringen inhaftiert. Später verarbeitete sie ihre Haft in Zeichnungen. Die Schau, die in der Moringer Stadthalle zu sehen ist, portraitiert den Angaben zufolge vier ehemalige weibliche Häftlinge aus Moringen. Die Ausstellung läuft bis zum 11. April.
Im März 1934 richteten die Nationalsozialisten in Moringen das erste Konzentrationslager nur für Frauen ein, es blieb bis 1938 das einzige seiner Art. Haftgründe waren politisches Engagement für die Kommunistische Partei, die Gewerkschaften oder die Sozialdemokratie, ihr Glauben, ihre Sexualität oder die Verfolgung als Jüdinnen.
Hedwig Regnart stand politisch links und engagierte sich gegen Faschismus und für Frauenrechte. 1936 kam sie nach drei Jahren Gefängnis und Isolationshaft in das Frauenkonzentrationslager nach Moringen. Mit strengen Meldeauflagen wurde sie am 29. Januar 1937 entlassen. Als ehemaligem Häftling, verweigerte ihr das Wohlfahrtsamt Kleidung, das Arbeitsamt vermittelte ihr keine Arbeit. Ihr Überleben sicherte sie mit Heimarbeit und einer Haushaltsanstellung ohne Bezahlung. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sie sich beständig mit den Themen Sozialismus, Krieg, Widerstand, Verfolgung und Haft auseinander. Sie sprach in Schulen über ihre Erfahrungen unter dem Nationalsozialismus und arbeitete vor ihrem Tod mit der Frauengruppe „Courage“ zusammen.