Am 1. September jährt sich der Euthanasie-Erlass des NS-Regimes zum 85. Mal. Fast 300.000 Menschen fielen den Morden zum Opfer. Ab Sonntag erinnern in Münster Kirchengemeinden und eine Klinik an das Unrecht.
Mit einer Ausstellung erinnern ab Sonntag zwei Kirchengemeinden in Münster und die dortige LWL-Klinik an die Euthanasie-Morde und Zwangssterilisierungen des NS-Regimes. Gleichzeitig mit Kriegsbeginn am 1. September 1939 hatten die Nazis einen Erlass Adolf Hitlers zur Ermordung von Menschen mit physischen und psychischen Behinderungen in Kraft gesetzt.
Der Vernichtung sogenannten “unwerten Lebens” fielen fast 300.000 Menschen zum Opfer. Drei aufsehenerregende Predigten des damaligen Münsteraner Bischofs Clemens von Galen im Sommer 1941 brachten die NS-Machthaber dazu, die Deportationen und Morde einzustellen.
Mit der Ausstellung, die bis zum 29. September dauert, erinnern der Verein Spuren Finden, die katholische Kirchengemeinde Heilig Kreuz, die LWL Klinik Münster, die evangelische Apostelkirchengemeinde sowie der Freundeskreis Paul Wulf an Verachtung, Zwangssterilisierung, Deportation und Ermordung von Patienten, Pflegebedürftigen und sozial Ausgegrenzten während der NS-Diktatur. Gleichzeitig mahnen sie zu “Wachheit und Widerstand, wo immer heute Menschen als minderwertig entwürdigt werden”.
Die Ausstellung sowie einzelne Veranstaltungen finden in den beiden Kirchen wie auch einem Klinik-Gebäude statt. Zu den Veranstaltungen gehören Vorträge, Andachten und Gottesdienste.