Um die Region Westfalen und Kolonialismus geht es ab Freitag in einer Ausstellung im LWL-Museum Zeche Zollern in Dortmund. Unter dem Titel „Das ist kolonial. Westfalens (un)sichtbares Erbe“ spürt die Schau der Geschichte, den Spuren und Folgen des Kolonialismus bis in die Gegenwart nach, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag mitteilte. Über 250 Exponate, eine interaktive Karte der Erinnerungsorte, 30 Hörstationen und künstlerische Interventionen sind demnach zu sehen.
Die Ausstellung ist das zentrale Projekt im Themenjahr „POWR! (Post)koloniales Westfalen-Lippe“ der LWL-Kulturstiftung. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Spuren des Kolonialismus und seine Folgen für unsere heutige Gesellschaft in der Region aufzuzeigen und dieses bisher wenig beachtete Thema aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten“, sagte der LWL-Direktor Georg Lunemann. Die Ausstellung dauert bis zum 26. Oktober 2025.
„Obwohl es seit 1919 keine deutschen Kolonien mehr gibt, ist der Kolonialismus keine abgeschlossene Epoche“, betonte Lunemann. So würden bis heute die Beziehungen zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden von der gemeinsamen kolonialen Vergangenheit geprägt. „Auch rassistische Vorstellungen wurden durch den Kolonialismus geprägt und verstärkt“, sagte der LWL-Direktor.
Die Ausstellung im historischen Werkstattgebäude der ehemaligen Zeche beschäftigt sich mit vier Themenbereichen: wirtschaftliche Verflechtungen, Menschen aus Westfalen, die in den Kolonien agierten, Kolonialismus im Alltag sowie Widerstand, Kolonialkriege und Erinnerungskultur. Zum Begleitprogramm der Ausstellung gehören Führungen in verschiedenen Formaten und für verschiedene Zielgruppen.