New York – Der Weltsicherheitsrat hat in einer wegweisenden Resolution das Aushungern von Menschen als Kriegswaffe scharf verurteilt. Ein Abschneiden der Bevölkerung von Lebensmittellieferungen müsse in der Regel als Kriegsverbrechen eingestuft werden, hieß es in der einstimmig in New York angenommenn Resolution des UN-Gremiums. Hilfsorganisationen begrüßten die Entscheidung, sehen jedoch nur wenig Auswirkungen in den Konfliktregionen.
Nach einer Stellungnahme des Welternährungsprogramms der UN (WFP) leben 60 Prozent der 815 Millionen chronisch hungernden Menschen in Konfliktzonen. Das WFP lobte die Resolution als wichtigen Schritt, um den Kreislauf aus Konflikt und Hunger zu stoppen.
Der Sicherheitsrat betonte, Konfliktparteien müssten die Versorgung der Menschen sicherstellen. Produktionsstätten für Lebensmittel, Märkte, Wassersysteme und andere Einrichtungen, die für die Bereitstellung von Mahlzeiten nötig sind, dürften nicht angegriffen werden, hieß es in der Resolution mit der Nummer 2417. Kriege seien ein Risikofaktor für die Versorgung der Bevölkerung und könnten zu Hungersnöten führen.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) begrüßte die Resolution. Auch die Welthungerhilfe sieht sie als wichtiges Signal. Für das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) bleibt abzuwarten, ob die völkerrechtlich bindende Resolution eine Wirkung haben wird, wie Sprecher Jens Laerke erläuterte. epd/UK
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