In Nordrhein-Westfalen sind die Ausgaben für die Kinder- und Jugendhilfe gestiegen. Für Leistungen und Aufgaben in diesem Bereich habe die öffentliche Hand im vergangenen Jahr rund 14,1 Milliarden Euro (brutto) ausgegeben, teilte das statistische Landesamt (IT.NRW) am Montag in Düsseldorf mit. Damit seien die Ausgaben um 6,1 Prozent höher als im Vorjahr 2021 mit 13,3 Milliarden Euro Ausgaben ausgefallen.
Der weitaus größte Teil der Ausgaben floss 2022 nach Angaben der Behörde mit 9,1 Milliarden Euro in die Kindertagesbetreuung. Davon gingen 91,6 Prozent in Kindertageseinrichtungen (8,3 Milliarden Euro) und 8,4 Prozent in die Kindertagespflege (765 Millionen Euro). Die Ausgaben für Kindertagesbetreuung sind im Jahr 2022 um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr (2021: 8,6 Milliarden Euro) gestiegen, wie es hieß. Die Ausgaben für Horte beziehungsweise für Einrichtungen für Schulkinder erhöhten sich mit 10,8 Prozent am stärksten.
Der zweithöchste Ausgabenbetrag hinter der Kindertagesbetreuung waren im Jahr 2022 mit etwa 3,8 Milliarden Euro (211 Euro je Einwohner) die Hilfen zur Erziehung, die Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche, die Hilfe für junge Volljährige und vorläufige Schutzmaßnahmen. Im Vergleich zum Jahr 2021 sind diese Ausgaben um 6,3 Prozent (damals: 3,6 Milliarden Euro) gestiegen. Weitere 1,2 Milliarden Euro flossen 2022 unter anderem in die Jugendarbeit und den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz.
Den Ausgaben im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe standen im vergangenen Jahr Einnahmen, etwa aus Gebühren, von etwa 860 Millionen Euro gegenüber. Daraus ergeben sich Nettoausgaben in Höhe von 13,2 Milliarden Euro; das entspricht rein rechnerisch einem Betrag von 732 Euro pro Kopf.