Die EU steckt in der tiefsten Krise ihrer Geschichte. Und die wird sich noch verschärfen, sollte Brüssel die geplanten Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) und Kanada (Ceta) trotz Widerständen durchboxen.
Denn die Befürchtung, die Hunderttausende bundesweit jetzt dagegen auf die Straßen trieb, ist: dass durch den Einfluss multinationaler Konzerne etwa geltende Verbraucher-, Sozial- und Umweltstandards gesenkt, Mitbestimmungsrechte beschnitten, letzthin Justiz und Parlamente ausgehebelt werden.
Das bestreiten Befürworter zwar vehement. Aber seit ruchbar wurde, dass in Sachen TTIP der Verhandlungspartner EU – obwohl inhaltsblind – das Papier dennoch abnicken sollte, ist das Vertrauen vollends hin. Schwerlast auch für Ceta.
Die Idee, TTIP für tot zu erklären, um wenigstens Ceta zu retten, ist da nur absurd. Denn für Kritiker und Gegner zeigt sich hier dasselbe Chamäleon nur in anderer Farbe.
Um Vertrauen zurückzugewinnen, bleibt nur ein Weg: Alles auf Anfang und durchgängig transparent durch alle Instanzen.
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