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Atombombenopfer kritisieren Kurs von Japans Ministerpräsidentin

Der neue Atomkurs in Japan steht in der Kritik. Jetzt protestieren Friedensnobelpreisträger und fordern: Die drei nicht-nuklearen Prinzipien müssen eingehalten und endlich in ein Gesetz überführt werden.

Die Überlebenden der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki haben gegen die Ankündigung von Japans Ministerpräsidentin Sanae Takaichi, den Besitz von Atomwaffen zu überprüfen, protestiert. Man könne es nicht zulassen, dass Atomwaffen nach Japan gebracht werden und das Land zu einer Basis für einen Atomkrieg oder zu einem Ziel für einen Atomangriff werde, erklärte der 2024 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Dachverband Nihon Hidankyo am Donnerstag auf der Plattform X.

“Seit vielen Jahren sprechen wir über das wahre Ausmaß der Zerstörung durch die Atombombenabwürfe und appellieren an die Menschheit, dass Atomwaffen und das Leben unvereinbar sind”, hieß es. Der Verband forderte zudem die Regierung auf, die drei nicht-nuklearen Prinzipien gesetzlich zu verankern. Dabei handelt es sich um einen Beschluss des japanischen Parlaments aus dem Jahr 1971. Er sieht vor, dass Japan weder Nuklearwaffen herstellen, noch besitzen oder einführen solle. In ein Gesetz wurden die Prinzipien bislang nicht übertragen.

Zuletzt eskalierten die Spannungen zwischen Japan und China. Die seit einem Monat amtierende Ministerpräsidentin sieht einen Angriff Chinas auf Taiwan als “Überlebensbedrohung” für Japan. Das könnte, so Takaichi, eine japanische Militärreaktion rechtfertigen. Zudem befinden sich die beiden Länder in einem Dauerstreit über die Hoheit über die zwischen Taiwan und Japan liegenden Senkaku-Inseln.