Die hessische Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU) hat alle Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, bei der Beobachtung und Eindämmung der Asiatischen Tigermücke zu helfen. Um deren Ausbreitung zu verhindern, sei es sinnvoll, schon jetzt das eigene Grundstück zu kontrollieren und mögliche Brutstätten abzudecken oder gar nicht erst entstehen zu lassen. „So kann das Schlüpfen von Tigermückenlarven am wirksamsten unterbunden werden“, sagte Stolz laut Mitteilung des Gesundheitsministeriums in Wiesbaden. Wie das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP) am Montag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mitteilte, seien vor allem die südhessischen Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau von der Tigermücke betroffen.
Bereits kleinste Wasseransammlungen, etwa in einer weggeworfenen Getränkedose, seien für das Insekt als Brutgewässer ausreichend, so das Gesundheitsministerium. Die Asiatische Tigermücke gelte als potenzielle Überträgerin verschiedener tropischer Krankheitserreger. Zwar sei eine Übertragung von Krankheitserregern, die mit der Tigermücke assoziiert werden, in Deutschland bislang noch nicht nachgewiesen worden. „Jedoch steigt das Risiko mit zunehmender Ausbreitung der Mücke, denn die Erreger werden regelmäßig von Reiserückkehrenden eingeschleppt.“
Das HLfGP empfiehlt unter anderem, stehendes Wasser, beispielsweise in Vogeltränken oder Planschbecken, mindestens einmal pro Woche zu erneuern. Regentonnen sollten abgedeckt sein und mit einer Bürste geschrubbt werden. Das zur Reinigung verwendete Wasser sollte anschließend im Garten vergossen werden. Besitzer eines Gartenteichs könnten darüber hinaus natürliche Gegenspieler der Stechmückenlarven, wie Wasserkäfer oder Wasserwanzen, fördern. Wer eine Tigermücke gesehen hat, könne sich per Mail (klima@hlfgp.hessen.de) und mit einem Foto des Insekts direkt an das HLfGP wenden, so das Gesundheitsministerium.
Beim HLfGP sind eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr insgesamt 432 Verdachtsmeldungen eingegangen, worunter sich 87 Asiatische Tigermücken befanden. Im Jahr 2022 seien es 222 Verdachtsmeldungen, darunter 35 Tigermücken gewesen. „Die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke in Hessen nimmt zu“, so das HLfGP. Ihr Vorkommen sei derzeit in 26 Städten oder Gemeinden, über zehn Landkreise verteilt, bekannt. Der sogenannte Massenschlupf der Tigermücken erfolge bei höheren Temperaturen in Richtung Ende Mai oder Anfang Juni.