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Arzneimittel im Wert von sieben Milliarden Euro verordnet

Im Südwesten wurden im vergangenen Jahr nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) Arzneimittel im Wert von rund sieben Milliarden Euro für gesetzlich Versicherte verordnet. Gegenüber dem Vorjahr sei das ein Anstieg um sechs Prozent, im Vergleich zu 2018 sogar um rund 22 Prozent gewesen, teilte die TK am Mittwoch mit Blick auf aktuelle Daten des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung mit.

Statistisch gesehen belief sich der Wert der Arzneimittelverordnungen im Südwesten 2023 demnach auf rund 739 Euro pro gesetzlich versicherter Person. Vor fünf Jahren waren es noch 620 Euro. Der Bundesdurchschnitt lag 2023 laut TK bei 780 Euro. „Der Anstieg ist vor allem auf Preissteigerungen bei patentgeschützten Arzneimitteln zurückzuführen“, sagte Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg. Diese Arzneimittel seien als Originalpräparate durch ein Patent geschützt. Erst nach Ablauf des Patentschutzes dürften Nachahmerprodukte, sogenannte Generika, produziert werden.

Patentgeschützte Arzneimittel machen in Baden-Württemberg ähnlich wie im gesamten Bundesgebiet derzeit knapp 50 Prozent des Bruttoumsatzes der Arzneimittel aus. Solche Medikamente finden sich insbesondere bei den Mitteln zur Behandlung von Krebs sowie zur Unterdrückung des Immunsystems, die etwa bei Typ-1-Diabetes oder Multipler Sklerose eingesetzt werden. „Bei diesen beiden Medikamentengruppen zusammen ist zwischen 2018 und 2023 ein Kostenanstieg um knapp 40 Prozent von rund 1,05 Milliarden Euro auf 1,46 Milliarden Euro in Baden-Württemberg zu verzeichnen“, erläuterte Mussa. (085324.04.2024)