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“Artgemeinschaft” auch in Thüringen aktiv

Im Rahmen des bundesweiten Verbots der rechtsextremistischen Gruppierung „Artgemeinschaft e.V.“ sind auch in Thüringen drei Objekte durchsucht worden. Am frühen Morgen habe die Polizei im Landkreis Gotha Waffen und Munition sichergestellt, teilte das Thüringer Innenministerium am Mittwoch in Erfurt mit. In Ilfeld bei Nordhausen und Probstzella im Kreis Saalfeld-Rudolstadt seien unter anderem Speere, Wurfäxte, Symbole, Vortragsutensilien, Bücher und Speichermedien beschlagnahmt worden.

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) begrüßte das Verbot. Innerhalb von nur einer Woche sei das ein weiterer Schlag gegen die rechte Szene in Deutschland. Das zeige, wie handlungsfähig der Rechtsstaat sei. Die „Artgemeinschaft“ habe bisher eine wichtige Scharnierfunktion zwischen den verschiedenen Strömungen der extremen Rechten erfüllt, sagte Maier.

Insgesamt in zwölf Bundesländern seien im Zuge des vom Bundesinnenministerium ausgesprochenen Verbots deutschlandweit 26 Wohnungen von 39 mutmaßlichen Mitgliedern der „Artgemeinschaft“ durchsucht worden. Neben dem sektenartigen organisierten Verein seien auch die Teilorganisationen „Gefährtschaften“, „Gilden“, Freundeskreise„ und “Familienwerk e.V.” verboten worden.

Die „Artgemeinschaft“ wurde in den 1950-er Jahren gegründet und wirkte seitdem als eine neonazistische Vereinigung mit zuletzt rund 150 Mitgliedern. Sie verbreitete unter dem Deckmantel eines pseudoreligiösen germanischen Götterglaubens ihr gegen die Menschenwürde verstoßendes Weltbild, in dessen Mittelpunkt die Bewahrung der eigenen „Rasse“ stand.