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Armin Maiwald: Kirche mit Missbrauchsfällen “verkehrt umgegangen”

Der Erfinder der Sendung mit der Maus, Armin Maiwald, beobachtet, dass die Menschen der Kirche nicht mehr vertrauen und kritisiert den Umgang der Kirche mit sexuellem Missbrauch.

Als Kind und Jugendlicher sei das Katholisch-Sein für ihn normal gewesen, sagt Armin Maiwald in einem Interview
Als Kind und Jugendlicher sei das Katholisch-Sein für ihn normal gewesen, sagt Armin Maiwald in einem Interviewepd-bild / version/ Herby Sachs

Die Kirche hat nach Worten von Fernsehproduzent Armin Maiwald ihre “wichtigste Währung verloren, das Vertrauen”. Dies zeige sich an den vielen Kirchenaustritten, sagte der Erfinder der Sendung mit der Maus im Interview des Portals katholisch.de. Vor 30 Jahren sei die Situation eine andere gewesen, “als vor dem Fall der Berliner Mauer sich die Menschen in den Kirchen versammelt haben, weil sie die einzigen vertrauenswürdigen Institutionen in der DDR waren”.

Die Kirche fuße auf einem “Betonsockel, der unumstößlich ist”, fügte der 83-Jährige hinzu. “Daran lässt sich wahrscheinlich nichts machen.” Sie sei jedoch mit den Missbrauchsfälle “verkehrt umgegangen und hat nur an das eigene Wohl gedacht, nicht an das der Opfer.” Im Hinblick auf der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sagte Maiwald, er halte es mit der Unschuldsvermutung, solange eine Schuld nicht bewiesen sei. Aber: “Wenn ein Gerichtsprozess gegen einen Kölner Erzbischof anhängig ist – das darf eigentlich nicht sein!”

Armin Maiwald war als Kind Messdiener

Als Kind und Jugendlicher sei das Katholisch-Sein für ihn normal gewesen, fügte der gebürtige Kölner hinzu. Er sei auch Messdiener gewesen, aber im Alter von 14 oder 15 Jahren seien ihm Zweifel gekommen. Zugleich sei Deutschland “geprägt durch zwei Jahrtausende der christlichen Religion. Dieses Erbe können wir gar nicht abschütteln. Schließlich steht in jedem Dorf eine Kirche, die ein Beweis für die Gläubigkeit der Generationen vor uns ist.”

Maiwald, der vor einigen Jahren einer der Autoren des Buchs “Jesus – Jeschua – Iesous” war, erklärte, dabei sei es um die Frage gegangen, ob es Jesus Christus wirklich gegeben haben könne und wie dessen Leben historisch gewesen sein könnte. Dabei sei “viel Spekulation im Spiel”, weil es dazu nur sehr wenige belastbare Quellen gebe. Aber, so der Autor: “Jesus ist eine illustre Figur.”