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Argentiniens Präsident würdigt Franziskus – trotz Differenzen

Das Verhältnis zwischen Milei und dem aus Argentinien stammenden Kirchenoberhaupt galt als schwierig, aber dennoch herzlich. Der libertäre Politiker äußert sich zum Abschied versöhnlich – und ordnet Staatstrauer an.

Mit versöhnlichen Worten reagiert Argentiniens radikal-marktliberaler Präsident Javier Milei auf den Tod von Papst Franziskus. Zudem ordnete er eine siebentägige Staatstrauer an. In Sozialen Medien betonte er am frühen Montagmorgen (Ortszeit) “trotz der Differenzen, die heute geringfügig erscheinen”, die “Güte und Weisheit” des Verstorbenen. “Als Präsident, als Argentinier und vor allem als gläubiger Mensch verabschiede ich mich vom Heiligen Vater”, schrieb Milei.

Das Verhältnis zwischen ihm und Franziskus war von politischen Spannungen geprägt. Der aus Argentinien stammende Papst hatte die Spar- und Kürzungspolitik des Präsidenten kritisiert. Milei warf ihm umgekehrt vor, ein “Modell der Armut” zu bevorzugen. Trotz der Meinungsunterschiede sei es eine Ehre gewesen, das Kirchenoberhaupt kennenzulernen, betonte der Politiker nun.

Auch der Präsidentenpalast in Buenos Aires meldete sich am Montag zu Wort und schrieb: “Das Präsidialamt trauert um Papst Franziskus; um Jorge Mario Bergoglio, der seit 2013 als erster Argentinier an der Spitze der katholischen Kirche stand und sie mit Hingabe und Liebe vom Vatikan aus führte.” Die Republik Argentinien, ein Land mit einer langen katholischen Tradition und Heimat von Papst Franziskus, bedauere zutiefst den Verlust und spreche der Familie Bergoglio ihr Beileid aus, hieß es weiter.

Mit dem Tod von Franziskus wird dieser auch als ein Papst in die Geschichte eingehen, der sein Heimatland nach der Wahl nie besucht hat. Zwar hatte er bis zu seiner schweren Atemwegserkrankung vor einigen Monaten immer wieder den Wunsch geäußert, Argentinien zu besuchen. Einen konkreten Termin gab es jedoch auch zwölf Jahre nach seiner Papstwahl nicht.