In einem Gottesdienst aus der Abtei der Welterbestätte Corvey ist die Klostergründung vor 1.200 Jahren gewürdigt worden. Die Benediktinerabtei Corvey bei Höxter habe sich zu einem der einflussreichsten Klöster des damaligen Frankenreiches entwickelt, sagte der Domkapitular des Erzbistums Paderborn, Pfarrer Andreas Kurte, in dem von der ARD übertragenen Fernsehgottesdienst am Feiertag Allerheiligen. Corvey habe weit in den Norden Europas ausgestrahlt. Von Corvey aus sei durch den Orden der Benediktiner ein Stück Europa aufgebaut worden.
Das von Mönchen der französischen Benediktinerabtei Corbie vor 1.200 Jahren gegründete Kloster erhielt zunächst den Namen „Corbeia nova“, daraus entstand „Corvey“. Das Kloster entwickelte sich zu einem bedeutenden karolingischen Kloster, die Abtei brachte zahlreiche Bischöfe hervor. Das karolingische Westwerk und die ehemalige Klostersiedlung wurden 2014 in die Weltkulturerbe-Liste der UN-Kulturorganisation Unesco aufgenommen. Zum Jubiläum boten die katholische Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus Corvey über das Jahr verteilt ein Festprogramm.
Heilige als Helden des Alltags
Kurte würdigte am katholischen Feiertag Allerheiligen den sozialen Einsatz für Mitmenschen. Heilige gehörten nicht der Vergangenheit an, sagte der Domkapitular des Erzbistums Paderborn. Heilige seien Menschen, „die uns ermutigen und begleiten“. Sie seien Helden des Alltags, wenn sie als einfache Menschen ihre Talente zum Wohle aller einsetzten. Das seien für ihn die Menschen, die sich selbstverständlich um die Sorgen und Nöte in der Nachbarschaft kümmerten oder ihre kranken Familienangehörigen zu Hause pflegten.
An Allerheiligen gedenkt die römisch-katholische Kirche all ihrer Heiligen. Allerheiligen ist in den katholisch geprägten Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland gesetzlicher Feiertag.