Berlins Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) fordert von den Berlinerinnen und Berlinern, stärker gegen Muslimfeindlichkeit vorzugehen. Berlins Stadtgesellschaft sei geprägt durch ihre religiöse Vielfalt, erklärte Kiziltepe am Donnerstag in der Bundeshauptstadt: „Wer Muslime ausgrenzt, hat das Konzept unserer Stadt nicht verstanden. Es darf und es wird nicht gelingen, uns zu spalten.“
Wenn muslimische Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz, muslimische Nachbarn im Kiez oder muslimische Mitschülerinnen und Mitschüler angefeindet werden, bräuchten diese Menschen unseren Schutz und unsere Solidarität, appellierte Kiziltepe. Besonders wichtig sei es zudem, früh in Kita und Schule aufzuklären. Lehrpläne und die Ausbildung von Pädagoginnen und Pädagogen müssten rassismuskritisch und „Diversitiy-sensibel“ gestaltet werden, um Menschen, die Rassismus erfahren, zu schützen, sagte die Senatorin.
Der 15. März ist laut einem Beschluss der Vereinten Nationen der „Internationale Tag gegen Islamfeindlichkeit“. Einer Bevölkerungsumfrage zufolge nehmen nach Angaben der Integrationsverwaltung antimuslimische Einstellungen auch in Berlin seit 2019 zu. 42 Prozent der Berlinerinnen und Berliner sehen demnach die Anzahl der Musliminnen und Muslime in Deutschland als zu hoch an, 48 Prozent positionieren sich überzeugt als islamfeindlich und 20 Prozent als muslimfeindlich. 58 Prozent halten den Islam für frauenfeindlich und rückständig.