In Schleswig-Holstein sind in der Grippesaison 2024/2025 erheblich mehr Menschen an Influenza erkrankt als in den Jahren zuvor. Mit 11.377 Influenza-Infektionen von Anfang Oktober bis Ende April wurden dem Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) mehr als doppelt so viele Fälle wie in der vorherigen Grippesaison gemeldet, wie die AOK Nordwest am Mittwoch in Kiel mitteilte. „Das war nicht nur der höchste Wert der letzten sechs Jahre, sondern auch im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. Er rät dringend dazu, die Grippeschutzimpfung besser zu nutzen. Die Impfbereitschaft der Menschen sei weiter zurückgegangen.
Trotz Gesundheitsrisiken bei einer Infektion mit dem Influenza-Virus sei die Bereitschaft der Menschen zur Grippeschutzimpfung in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr auf einen neuen Tiefststand gesunken. Nur 13,2 Prozent der AOK-Versicherten hätten sich gegen Influenza impfen lassen, der zweitniedrigste Wert in den vergangenen zehn Jahren. Dagegen ließen sich während der Corona-Pandemie 2020 insgesamt 19 Prozent der Versicherten gegen die Grippe impfen.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) am RKI empfiehlt die Impfung für Menschen ab 60 Jahren, für sie könne eine Grippe gefährliche Folgen haben. Dazu gehören Lungenentzündungen, Herzinfarkt, Schlaganfall und Asthmaanfälle. Die STIKO empfiehlt die Impfung zudem für Personen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko wie Schwangere und chronisch Kranke aller Altersgruppen, außerdem für medizinisches und pflegerisches Personal sowie Personengruppen mit umfangreichem Publikumsverkehr. Der beste Zeitraum für eine Impfung seien die Monate Oktober bis Mitte Dezember.