Mehr und mehr Menschen in Bayern leiden an Schlafstörungen. Seit 2012 sei der Anteil der Versicherten mit entsprechender Diagnose von 5,4 Prozent auf 7,6 Prozent gestiegen, teilte die Barmer Krankenversicherung am Mittwoch mit. Mehr als eine halbe Million Menschen litten inzwischen unter Schlafstörungen. „Schlaflose Nächte sind keine Lappalie. Weniger als fünf Stunden Schlaf pro Nacht erhöhen das Risiko für chronische Krankheiten und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit“, warnte Landesgeschäftsführer Alfred Kindshofer.
Deutliche Zuwächse gebe es vor allem bei jungen Erwachsenen: Im Jahr 2012 sei bei zwei Prozent der 20- bis 29-Jährigen eine Schlafstörung diagnostiziert worden, im Jahr 2022 waren es mehr als drei Prozent. Das sei eine Steigerung in dieser Altersgruppe um rund 50 Prozent. „Wer über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten mindestens dreimal pro Woche so schlecht schläft, dass die Lebensqualität, die Leistungsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden spürbar beeinträchtigt sind, sollte diese Schlaflosigkeit unbedingt in der Arztpraxis abklären lassen“, empfiehlt Kindshofer.
Schlafstörungen erhöhen laut der Barmer das Risiko für Übergewicht, Schlaganfall, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auslöser für Schlafprobleme können beruflicher und privater Stress oder bei Frauen die Wechseljahre sein. Auch die Zeitumstellung, die am kommenden Wochenende wieder stattfindet, könne sich temporär negativ auf den Schlaf auswirken. Um den Schlaf zu verbessern, könnten eine vernünftige Matratze, die richtige Raumtemperatur, eine ruhige Umgebung oder Entspannungstechniken helfen, sagte Kindshofer. Medikamente hingegen sollten nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden. (00/3164/23.10.2024)