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Amnesty protestiert gegen Sprengstoff-Lieferung für Israel

Slowenien macht sich aus Sicht der Menschenrechtler mitschuldig an Kriegsverbrechen, wenn es ein Schiff mit Rüstungsmaterial abfertigt. Der betreffende Frachter gehört einem Lübecker Unternehmen.

Amnesty International hat Slowenien aufgerufen, einem deutschen Transportschiff mit Dutzenden Containern Sprengstoff das Anlegen zu verweigern. Zielland ist den Angaben zufolge unter anderen Israel. Laut Amnesty riskiert jeder Staat, der Waffen nach Nahost liefert, Verstöße gegen humanitäres Völkerrecht zu fördern. “Slowenien darf derartige Waffenlieferungen nicht unterstützen”, sagte Sprecherin Taja Premk am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

An Bord der “MV Kathrin” befinden sich nach Medienberichten 60 Container TNT sowie acht Container Hexogen-Sprengstoff. Zielländer seien Polen, die Slowakei und Israel. Das Schiff soll am Sonntag in der slowenischen Küstenstadt Koper einlaufen.

Amnesty fordert ein “sofortiges Waffenembargo” für Israel und palästinensische Gruppen. Mitschuldig an den Kriegsverbrechen in Nahost machten sich auch jene Länder, die Schiffe mit Waffen in ihren Häfen abfertigten. Bereits im August hatte Namibia der “MV Kathrin” das Anlegen verweigert. Das Schiff gehört einem Transportunternehmen in Lübeck, ist aber derzeit unter portugiesischer Flagge unterwegs.