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Altonaer Museum zeigt Ausstellung zu NSU-Tatorten

Das Altonaer Museum zeigt ab Mittwoch eine Fotoausstellung der Künstlerin Regina Schmeken zu den Tatorten des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). Unter dem Titel „Blutiger Boden. Die Tatorte des NSU“ werden bis zum 7. Juli 2026 großformatigen Schwarzweiß-Aufnahmen der Schauplätze der rechtsterroristischen Anschlagsserie ausgestellt, wie das Museum mitteilte. Von den zwölf Tatorten der Morde und der Sprengstoffanschläge zeigt die Schau in einem Raum je ein Triptychon. So entstehe eine Art visuelles Mahnmal in Gedenken an die zehn Opfer der NSU Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozga und Michèle Kiesewetter.

Ein weiterer Raum ermöglicht Besuchenden eine vertiefende Auseinandersetzung mit den Hintergründen. Anhand von Zitaten der Angehörigen und biografischen Informationen zu den Getöteten soll die Erinnerung wachgehalten werden. In Video-Interviews berichten ein Angehöriger sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen von ihren Erfahrungen. Zudem ist die Kontinuität rechter Gewalt in Hamburg seit 1945 Thema. Begleitend zur Ausstellung gibt es ein Rahmenprogramm mit Gesprächen, Rundgängen und Workshops.

Mit der Ausstellung soll ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens geschaffen werden. Hintergrund ist der 25. Todestag von Süleyman Taşköprü im Juni 2026. Der Hamburger Lebensmittelhändler ist am 27. Juni 2001 in der Schützenstraße in Altona von den Terroristen des NSU ermordet worden. Er war eines von zehn Todesopfern, die zwischen 2000 und 2007 in acht deutschen Städten von den Rechtsextremisten des NSU ermordet wurden.

Bis zur sogenannten Selbstenttarnung der Terrorzelle 2011 lebten die Mitglieder in Chemnitz und Zwickau weitgehend unbehelligt im Untergrund. Neben Beate Zschäpe, die 2018 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, gehörten dem NSU-Trio die Thüringer Rechtsextremisten Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt an. Böhnhardt und Mundlos töteten sich im November 2011 in Eisenach auf der Flucht vor der Polizei selbst.