Die Alternativen Nobelpreise gehen in diesem Jahr an Initiativen für Umweltschutz, für friedlichen Protest und zur Aufklärung von Menschenrechtsverbrechen. Ausgezeichnet werden die philippinische Indigenen-Aktivistin Joan Carling, der palästinensische Menschenrechtler Issa Amro, die Umweltrechtlerin Anabela Lemos aus Mosambik und die britische Organisation Forensic Architecture. Dies gab die Right Livelihood Stiftung, die die Preise vergibt, am Donnerstag in Stockholm bekannt.
Die 61-jährige Joan Carling kämpft laut der Stiftung seit über 30 Jahren gegen den Landraub indigener Gebiete auf den Philippinen – oft unter großer persönlicher Gefahr. Issa Amro werde für seinen „unerschütterlichen und gewaltlosen Widerstand“ gegen die israelische Besetzung von palästinensischen Gebieten und für sein Bürgerengagement geehrt, das er trotz Inhaftierungen und Folter fortsetze.
Ausgezeichnet wird auch die 2010 gegründete Organisation Forensic Architecture aus Großbritannien, die sich für neue digitale forensische Methoden einsetzt, um Menschenrechts- und Umweltverbrechen aufzuklären. Gegen ausbeuterische Bergbauprojekte und Landvertreibungen kämpft die mosambikanische Umweltaktivistin Anabela Lemos. Sie habe mit der Organisation Justiça Ambiental (JA) die internationale Aufmerksamkeit auf Projekte für die Förderung von Flüssigerdgas und der damit einhergehenden Umweltzerstörung in Mosambik gelenkt, würdigte die Stiftung.
Offiziell heißt der Alternative Nobelpreis Right Livelihood Award, übersetzt etwa „Preis für die richtige Lebensweise“ und ist mit einer Million Schwedische Kronen (rund 88.000 Euro) für jede Preisträgerin und jeden Preisträger dotiert. Er wurde 1980 von dem deutsch-schwedischen Philatelisten und Publizisten Jakob von Uexküll ins Leben gerufen und wird durch Spenden finanziert. Zu den bisherigen Geehrten gehören der kongolesische Gynäkologe und Frauenrechtler Denis Mukwege, die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und zuletzt 2023 die Seenotrettungsorganisation SOS Méditerranée.