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Alt-Kirchenpräsident Jann Schmidt wird 75

Der frühere Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Jann Schmidt, wird am 24. Oktober 75 Jahre alt. Von 2004 bis zum Eintritt in den Ruhestand 2013 war er neun Jahre lang der leitende Theologe und höchste Repräsentant seiner Kirche, wie ein Sprecher der Kirche mit Sitz in Leer am Freitag mitteilte. Schmidt wurde am 13. November 2003 von der Gesamtsynode in das damals neu geschaffene Amt des Kirchenpräsidenten gewählt und trat es am 1. Mai 2004 an.

Die derzeitige Kirchenpräsidentin, Susanne Bei der Wieden, würdigte Schmidt: „Sie haben stets für eine Kirche gestanden, die regional verwurzelt und nahe bei den Menschen ist.“ Auch Schmidts Begabung, in plattdeutscher Sprache zu predigen und die Bibel auszulegen, sei ein Zeichen für die Grundhaltung, mit der er Theologie betreibe.

Schmidt trat sein Amt unter schwierigen Bedingungen an. Gleich zu Beginn musste die Evangelisch-reformierte Kirche eine existenzbedrohende Finanzkrise bewältigen. Schmidts Kurs der wirtschaftlichen Konsolidierung habe maßgeblich zur aktuellen, finanziell soliden Situation beigetragen, sagte Bei der Wieden. Außerdem habe er die landeskirchliche Verwaltung in Leer zu einer Servicestelle alle heute 143 Kirchengemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu entwickelt.

Bevor Jann Schmidt Kirchenpräsident wurde, war er viele Jahre Pressesprecher der Evangelisch-reformierten Kirche und zuvor Landesjugendpastor. 1977 trat er in Veenhusen nördlich von Leer seine erste Pfarrstelle an. Sein theologisch-gesellschaftliches Engagement habe stets dem Kampf gegen die ungleiche Verteilung von Armut und Reichtum gegolten, hieß es. Der im ostfriesischen Weener geborene Theologe und leidenschaftliche Segler lebt seit vielen Jahren in Leer. Auch heute noch ist er als Prediger in den ostfriesischen Gemeinden zu hören.