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Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik geht an Wolfgang Matz

Der Literaturwissenschaftler, Autor, Übersetzer und Lektor Wolfgang Matz erhält den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik 2024. „Die Buchkritiken von Wolfgang Matz verbinden profundes Wissen mit einem luziden, eleganten Stil und unterhaltsamem Ton“, lobte die Jury nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Frankfurt am Main am Donnerstag. Die Buchkritiken von Matz seien außerordentlich gut begründet und bauten mit dramaturgischem Geschick Erwartungshaltungen bei den Lesenden auf, „die mit Witz und Ironie konterkariert werden und souverän Stärken und Schwächen in den Blick nehmen“. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird am 21. März auf der Leipziger Buchmesse verliehen. Die Laudatio hält der Schweizer Journalist und Literaturkritiker Andreas Isenschmid.

Wolfgang Matz, 1955 in Berlin geboren, studierte Musikwissenschaft und Philosophie. Nach einer mehrjährigen Dozentur für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Poitiers in Frankreich war er von 1995 bis 2020 Lektor im Carl-Hanser-Verlag. Seit 1989 publiziert er Essays und Bücher zur deutschen und französischen Literatur und ist Herausgeber mehrerer Werkausgaben. Vor, während und nach seiner Zeit als Lektor hat er Lyrik und Prosa aus dem Französischen übersetzt – häufig zusammen mit seiner Frau, der Übersetzerin Elisabeth Edl. Als Rezensent schrieb er seit 1986 für die „Frankfurter Rundschau“, „Die Zeit“ und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Seit 2021 ist er Direktor der Abteilung Literatur in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Das Fachmagazin Börsenblatt stiftete 1977 den Alfred-Kerr-Preis. Die Auszeichnung erinnert an den Schriftsteller, Theaterkritiker und Publizisten Alfred Kerr (1867-1948), der in der Kritik eine eigene Kunstform sah. Das Fachmagazin verleiht den Preis gemeinsam mit der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Der Preis wird von der Klett-Stiftung gefördert. Im vergangenen Jahr wurde die Journalistin und Literaturwissenschaftlerin Jutta Person damit ausgezeichnet.