Die Kampagnenorganisation ONE dringt auf Reformen des globalen Finanzierungssystems zugunsten von Entwicklungsregionen. So sei die derzeitige Kreditvergabe ein “skandalöser Transfer von Wohlstand von Afrikas Bürgern an Wall-Street-Banker”, so die Aktivisten in Johannesburg. Allen voran die G20-Staaten seien aufgerufen, die drohende Schuldenfalle zu verhindern.
Zu teure Kredite für Länder Afrikas
Laut ONE bezahlen Afrikas Länder am privaten Kreditmarkt fünfmal mehr als bei einer Finanzierung durch die Weltbank. Das Problem: Entwicklungsbanken deckten Afrikas Bedürfnisse nicht ab. “Das zwingt die Länder, kostspieligere Kredite aufzunehmen, die durch die jüngsten Zinssatzsteigerungen sogar noch teurer wurden”, kritisiert ONE. Die reichen Industriestaaten seien aufgerufen, veraltete globale Finanzinstitutionen zu reformieren.
Kritik am aktuellen Finanzierungssystem wurde diese Woche auch beim ersten Afrikanischen Klimagipfel laut. In ihrer “Erklärung von Nairobi” forderten Afrikas Regierungsvertreter eine Beschleunigung derzeit stattfindender Reformen in der globalen Finanzstruktur. Die einsetzende Schuldenkrise müsse dringend angepackt werden, damit verarmte Länder nicht nur ihre Entwicklung, sondern auch Maßnahmen gegen den Klimawandel finanzieren könnten.