Artikel teilen

Aktivisten: Russlands “Lügenfabrik” am Balkan stoppen

Nachdem der russische Auslandssender “RT” (“Russia Today”) in der EU verboten worden war, eröffnete das kremlnahe Unternehmen ein Büro in Serbien. Presseschützer warnen jetzt vor der “Lügenfabrik” auf dem Balkan.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) hat die Verbreitung russischer Propaganda auf dem Westbalkan verurteilt. Über “RT Balkan”, den regionalen Ableger des russischen Auslandssenders “RT”, gelange weiterhin “Kriegspropaganda des Kremls” in die EU. Die Presseschützer fordern daher strengere Maßnahmen für die betroffenen EU-Beitrittskandidaten in der Region.

“Die EU und ihre Mitgliedstaaten müssen Serbien – das einen Beitritt zur EU anstrebt – dafür zur Rechenschaft ziehen, dass es die Arbeit von Wladimir Putins Propagandamaschine unterstützt”, fordert RSF-Sprecher Pavol Szalai. Zudem brauche es bessere Lösungen, um “Europas Informationsraum zu schützen”. In Serbien, dessen Regierung weiten Einfluss auf Medien ausübt, müsse die EU glaubwürdigen Journalismus stärken.

Laut RSF eröffnete “RT” sein Büro in Belgrad im November 2022 aus “strategischen” Gründen: Serbien ist – mit Ausnahme Bosnien-Herzegowinas – von Mitgliedsstaaten der EU und der Nato umgeben. Während das Land als Verbündeter der EU gelte, weigere sich die Regierung in Belgrad bis heute, deren Sanktionen gegen Russland mitzutragen.