Im Südwesten wachsen laut Landesstelle für Suchtfragen rund 150.000 Kinder mit einem suchtkranken Elternteil auf. Anlässlich der bundesweiten Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien vom 16. bis 22. Februar haben der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg und Suchthilfeträger am Donnerstag den flächendeckenden Ausbau von niederschwelligen Hilfsangeboten für betroffene Kinder und Jugendliche sowie mehr Aufklärungsarbeit gefordert.
Denn die Folgen für die Kinder seien oft dramatisch. Ihr Risiko, selber eine Sucht oder andere psychische Krankheiten zu entwickeln, sei um ein Vielfaches erhöht. „Der Alltag dieser Kinder und Jugendlichen ist von ständigem Krisenmodus geprägt, dazu kommen oft Vernachlässigung und Gewalterfahrungen“, sagte Ulf Hartmann, Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg, laut Mitteilung. Häufig herrsche in den betroffenen Familien ein Schweigegebot, das den Kranken, die Familie, vor Stigmatisierung und Ausgrenzung schützen solle. Die Kinder seien auf Unterstützung von außen angewiesen.