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Aktionstag der Telefonseelsorge zur Suizid-Prävention

Anlässlich des internationalen Welttags zur Suizidprävention veranstaltet die ökumenische Telefonseelsorge Pfalz in Kaiserslautern am 10. September einen Aktionstag. Bei der Veranstaltung mit Partnerorganisationen gebe es im „Innovationszentrum 42“ von 14 bis 18 Uhr Vorträge und Informationen über Initiativen und Selbsthilfegruppen, sagte Pfarrer Peter Annweiler, der evangelische Leiter der Telefonseelsorge, dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Kaiserslautern.

Die Telefonseelsorge wolle darauf hinweisen, dass es wichtig sei, über das Thema Suizid zu sprechen, sagten Annweiler und die katholische Leiterin der Telefonseelsorge, Astrid Martin. Immer mehr Menschen gerieten in seelische Krisen, mentale Gesundheit und Resilienz würden deshalb wichtiger. Neben Impulsvorträgen stellten sich bei dem Aktionstag auch Einrichtungen wie die Klinik für Psychosomatik des Westpfalz-Klinikums und das Pfalzklinikum vor. Beteiligt seien auch die ökumenische Notfallseelsorge Pfalz, das Netzwerk Resilienz, das Bündnis gegen Depression und eine Expertin aus der Psychotherapie. Der Fotokünstler Thomas Brenner zeige Bilder zum Thema.

Menschen mit Suizidgedanken meldeten sich immer wieder telefonisch bei der Telefonseelsorge, aber auch in Mail- und Chat-Wechseln, sagte Annweiler. Problematisch sei eine „latente Suizidalität“, die oft gar nicht ausgedrückt werde. Davon betroffen seien besonders Menschen, die dauerhaft unter Einsamkeit, schweren körperlichen oder psychischen Erkrankungen sowie unter unbewältigten Traumata oder wirtschaftlicher Not litten.

Laut Statistischem Bundesamt sind 2023 rund 10.300 Menschen in Deutschland durch Suizid gestorben. Schätzungen gehen von weit mehr als 100.000 Suizidversuchen aus.