Die Berliner Akademie der Künste hat 13 Schwejk-Zeichnungen von George Grosz (1893-1959) für ihre Kunstsammlung erworben. Die Werke stammen nach Angaben der Akademie vom Mittwoch aus dem Nachlass von George Grosz und aus italienischem Privatbesitz und wurden mithilfe der Kulturstiftung der Länder und der Ernst von Siemens Kunststiftung erworben.
Zusammen mit weiteren Blättern aus dem Berliner Stadtmuseum und aus Privatbesitz wird die Akademie sie vom 4. Juli bis zum 25. November in der Ausstellung „’Was sind das für Zeiten?’ – Brecht, Grosz und Piscator“ zeigen. Der Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Markus Hilgert, sagte bei der Vorstellung der Zeichnungen in Berlin, als Zeugnisse des Kulturschaffens und der politischen Umstände der Weimarer Zeit seien sie nicht nur für die Bundeshauptstadt, sondern gesamtstaatlich von großer kultureller Bedeutung.
Mit der Inszenierung der Abenteuer des braven Soldaten Schwejk am Theater am Nollendorfplatz hätten Erwin Piscator und George Grosz 1928 Theater- und Kunstgeschichte geschrieben, erklärte die Akademie. Zentralen Anteil daran hätten die etwa 300 großformatigen Bühnenbildskizzen und Figurinen des Satirikers George Grosz gehabt, darunter überlebensgroße Pappkameraden, die mit moderner Technik in Form von Laufbändern und als Trickfilmszenen präsentiert wurden. Bekannt sei bis heute nur eine Auswahl der Zeichnungen.
Drei der Skizzen wurden damals von den Behörden wegen „öffentlicher Beschimpfung von Einrichtungen der christlichen Kirchen“ beschlagnahmt. In der Folge musste sich Grosz dafür vor Gericht verantworten.