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Ärztekammer mahnt Verbesserungen im Gesundheitssystem an

Die Ärztekammer Niedersachsen mahnt dringende Verbesserungen im Gesundheitssystem an, um die Versorgungssicherheit für Patienten zu stärken. Laut einer aktuellen Umfrage sei das Vertrauen der Bevölkerung in das deutsche Gesundheitssystem auf einem Tiefstand, teilte die Ärztekammer am Freitag in Hannover mit. Das Allensbach-Institut habe ermittelt, dass das Vertrauen in den vergangenen zwei Jahren von 81 auf 67 Prozent gesunken sei.

„Die Zahlen sind alarmierend“, sagte die stellvertretende Ärzte-Präsidentin Marion Charlotte Renneberg. „Wir müssen die Abläufe in unserem Gesundheitssystem dringend effizienter gestalten, um die hohe Qualität, zu der wir ausgebildet und ausgerüstet sind, auch wirksam werden zu lassen.“ Nur so könnten Engpässe in der Patientenversorgung überwunden und Vertrauen zurückgewonnen werden.

Eine zentrale Herausforderung seien die stetig wachsenden bürokratischen Anforderungen, sagte Renneberg: „Bürokratie raubt mehr denn je Zeit für die unmittelbare Behandlung von Patienten.“ Problematisch sei, dass neue Regelungen und Anforderungen hinzukämen, alte und zum Teil ähnlich gelagerte bürokratische Prozesse jedoch damit nicht abgeglichen, zusammengeführt oder abgeschafft würden.

Eine weitere Ursache für eine verminderte Leistungsfähigkeit ist aus Rennebergs Sicht die schleppende Digitalisierung: „Neue Dienstleistungen wie E-Rezept und elektronische Patientenakte sind Schritte in die richtige Richtung. Aber wir kommen insgesamt nicht schnell genug voran, das Potenzial der Digitalisierung zur Stärkung unseres Gesundheitssystems voll auszuschöpfen.“ Zudem benötige ein zukunftsfähiges System mehr ärztliche Nachwuchskräfte.