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Die Corona-Pandemie für vulnerable Gruppen aufarbeiten

Der Bundestag hat die Einsetzung einer Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie beschlossen. Aus Sicht der Ärztekammer darf es nicht um Schuldzuweisungen gehen.

Der Familienrichter aus Weimar habe ohne gerichtliche Zuständigkeit einen Beschluss gegen die Maskenpflicht an zwei Weimarer Schulen gefasst, erklärte das Gericht in seiner Urteilsbegründung
Der Familienrichter aus Weimar habe ohne gerichtliche Zuständigkeit einen Beschluss gegen die Maskenpflicht an zwei Weimarer Schulen gefasst, erklärte das Gericht in seiner UrteilsbegründungImago / Rolf Poss

Die Bundesärztekammer begrüßt die Einrichtung der Corona-Aufarbeitungskommission und wünscht besonderes Augenmerk auf die Folgen für vulnerable Gruppen wie Kinder und Jugendliche. “Jetzt sollte es nicht um Schuldzuweisungen gehen, sondern darum, die richtigen Schlüsse aus den Erfahrungen der Vergangenheit zu ziehen, um auf eine mögliche künftige Pandemie besser vorbereitet zu sein”, sagte Präsident Klaus Reinhardt am Freitag in Berlin.

“Kinder und Jugendliche hatten eine besonders große Last zu tragen”, erinnerte Reinhardt. Die Kommission sollte daher herausarbeiten, welche Schäden durch die strikten Kontaktbeschränkungen in Kitas und Schulen entstanden sind und wie dies bei künftigen Pandemien vermieden werden kann. Eine sorgfältige Analyse brauche es auch für die Regeln für Pflegeheime, so Reinhardt. Für die Zukunft seien Strategien nötig, um für vulnerable Gruppen Infektionsschutz einerseits und soziale Einbindung andererseits besser in Einklang zu bringen.

AfD-Antrag für Untersuchungsausschuss abgelehnt

Der Bundestag hatte die Einsetzung einer Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie am Donnerstag beschlossen. Der Antrag der AfD für einen Untersuchungsausschuss wurde abgelehnt. Der Kommission, die ihre Arbeit im September aufnehmen will, sollen 14 Bundestagsabgeordnete sowie 14 Sachverständige angehören. Der Abschlussbericht soll bis 30. Juni 2027 vorliegen; Zwischenberichte seien möglich.