Vorgesehen Änderungen an der Ausgestaltung und Zusammensetzung des Diözesanpastoralrats im Erzbistum Köln stoßen bei dem amtierenden Gremium auf Kritik. „Die Verantwortlichen im Erzbistum Köln zerstören mutwillig etablierte Strukturen“, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme des zentralen Beratungsgremiums. Raimund Lukannek, Mitglied des Diözesanpastoralrates und Vorstandsmitglied des Diözesanrats des Katholiken im Erzbistum, sprach von einem „vorgeschobenen und geschönten Beteiligungsprozess, um unliebsame Meinungen und Personen aus dem Gremium herauszuhalten“.
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hatte am vergangenen Freitag angekündigt, die bisherige Struktur der Zusammensetzung des Diözesanpastoralrats zu reformieren. Die Gesamtmitgliedszahl soll von 75 auf 51 Mitglieder reduziert werden. Die Anzahl von zehn Personen, die bisher in den Laienvertretungen gewählt werden, soll nun auf zwei Personen reduziert werden. An deren Stelle werden 18 Bewerberinnen und Bewerber katholischen Glaubens, die nicht haupt- oder ehrenamtlich im Erzbistum tätig sind, ausgelost. Dieses Losverfahren für einen Platz im zentralen pastoralen Beratungsgremiums eines Bischofs stellt nach Angaben des Kölner Erzbistums deutschlandweit ein Novum dar.
Über die geplanten Änderungen sei mit dem Gremium nicht gesprochen worden, kritisierte Lukannek. Diese intransparente Entscheidung sei ohne die betroffenen Personengruppen und Laiengremien getroffen worden. „Das ist weder demokratisch noch synodal und bewirkt bei den engagierten Gläubigen das vollständige Gegenteil; es führt zu noch mehr Vertrauensverlust.“
Erzbischof Woelki sprach hingegen von innovativen Wegen, die die Beteiligung von Laien vielfältig und stärkerer machen sollen. Mit dem Auslaufen der aktuellen Amtszeit des Diözesanpastoralrats sei die Zeit reif, das Gremium weiterzuentwickeln. Eine regelmäßige Erneuerung der Zusammensetzung werde durch ein alle fünf Jahre neu durchgeführtes Besetzungsverfahren gewährleistet.
Neben den geborenen Mitgliedern wie etwa Erzbischof, Generalvikar und Dompropst würden in Zukunft weitere 18 Mitglieder in den DPR entsendet. Dazu zählten je zwei Priester, Dechanten, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten, Vertreter aus den Gemeinderäten der internationalen katholischen Seelsorge und Mitglieder des Sprecherkreises der Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen. Ergänzend könnten bis zu sechs weiter Mitglieder vom Erzbischof frei berufen werden, hieß es. “Der Vielfalt des Gottesvolkes wird durch die Mischung aus 18 gelosten und 18 entsendeten Mitgliedern Rechnung getragen.