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Adidas ändert Werbung nach “Greenwashing”-Kritik der Umwelthilfe

Der Sportartikel-Konzern Adidas hat auf die „Greenwashing“-Vorwürfe der Deutschen Umwelthilfe reagiert. Zwar habe sich Adidas die selbst gesetzten Ziele zur Emissions-Reduktion durch eine „externe und unabhängige“ Initiative prüfen und bestätigen lassen, sagte eine Konzernsprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag auf Anfrage. Gleichwohl habe man den Hinweis der Deutschen Umwelthilfe zum Anlass genommen, „unsere Ausführungen zu einzelnen Aspekten auf unserer Unternehmens-Webseite besser verständlich zu machen.“

Die Deutsche Umwelthilfe hatte zuvor die Werbeaussage des Unternehmens, bis 2050 klimaneutral zu werden, öffentlich kritisiert. Adidas nenne in seiner Werbung für die Zeit nach 2030 „keine konkreten Maßnahmen“, wie dieses Ziel erreicht werden soll, obwohl nach Unternehmensangaben in diesem Zeitraum ganze „70 Prozent der Gesamtemissionen reduziert oder kompensiert werden müssen“. Die Umwelthilfe hatte Adidas deswegen außergerichtlich aufgefordert, die Werbung zu ändern und zu erklären, dass man diese Art der Werbung nicht fortsetzen wird. Zudem hatte die Umwelthilfe mit einer Klage gegen Adidas gedroht.

Umwelthilfe-Geschäftsführer Jürgen Resch sagte laut Mitteilung, Adidas habe seine Werbeaussagen zur Klimaneutralität dazu genutzt, „um sich ein grünes Image zu verleihen“. Dabei lege der Konzern nicht offen, wie diese Ziele erreicht werden sollen. „Das ist Verbrauchertäuschung und unzulässiges Greenwashing“, erläuterte Resch. Es reiche nicht, sich Ziele zu setzen und damit zu werben, Unternehmen müssten auch konkrete Pläne zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes vorlegen. Wie schon im Fall TUI Cruises werde man notfalls auch vor Gericht ein Urteil gegen die „entstehende Irreführung“ der Verbraucher erwirken.

Die Adidas-Sprecherin hingegen betonte, es seien bereits erste Effekte der Umweltbemühungen des Konzerns sichtbar: Die durchschnittlichen Treibhausgasemissionen pro Produkt seien von 2022 bis 2023 innerhalb eines Jahres um drei Prozent gesunken. „Im vergangenen Jahr 2023 sind die absoluten Emissionen einschließlich Lieferkette um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, allerdings ist in diesem Wert ein Einmaleffekt durch geringere Produktionsmengen enthalten“, sagte die Sprecherin weiter. (00/2562/29.08.2024)