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ADFC: Land NRW muss Fahrradmobilität noch stärker fördern

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in Nordrhein-Westfalen zieht ein durchwachsenes Fazit für das zu Ende gehende Jahr. Der NRW-Landesregierung sei es nicht gelungen, die Fahrradmobilität deutlich voranzutreiben, erklärten die ADFC-Landesvorsitzenden Axel Fell und Rebecca Heinz am Donnerstag in Düsseldorf. Positiv registriere man aber die Ankündigung von Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne), im kommenden Jahr „mehr Drive“ in den Ausbau der Radinfrastruktur bringen zu wollen.

Moniert wurde allerdings, dass die Landesregierung auch fast zwei Jahre nach Inkrafttreten des ersten Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetzes in einem Flächenland vom Ziel des selbst ernannten „Fahrradlands Nr. 1“ noch weit entfernt sei. Der Landespolitik sei es bisher nicht gelungen, die Weichen für eine Gleichberechtigung der Verkehrsträger zu stellen. Fehlende und lückenhafte Radverkehrsverbindungen, zu schmale und oft kaputte Radwege sowie unzureichende Falschparker-Kontrollen seien die Hauptprobleme in vielen NRW-Städten, teilte der ADFC-Landesverband mit.

Dass die Landesregierung im Bundesrat dem Straßenverkehrsgesetz nicht zugestimmt hat, bezeichnete die Landesvorsitzende Heinz als größte Enttäuschung dieses Jahres. Besonders enttäuschend sei der „Rückzieher“ für jene NRW-Kommunen, die mit dem Gesetz mehr Handlungsspielraum für nachhaltige Mobilität, Sicherheit und die Gestaltung lebenswerter Städte hätten erreichen können.

In der ADFC-Radreiseanalyse 2023 hat sich NRW nach Bayern und Niedersachsen auf dem dritten Platz der beliebtesten „Radbundesländer“ behauptet. „Wir bleiben als beliebtes Freizeitradland auf den vorderen Plätzen“, sagte Andreas K. Bittner vom ADFC-Landesvorstand. „Wir sehen, dass sich Investitionen in attraktive Routen und eine gute Infrastruktur lohnen.“