Joseph Ratzinger, der Wissenschaftler unter den Päpsten, hat ein großes schriftliches Werk hinterlassen. Seit 2008 wird es geordnet und bei Herder editiert. Zum 100. Geburtstag soll der 16. und letzte Band erscheinen.
2027 wäre Papst Benedikt XVI./Joseph Ratzinger 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Grund hat sich das nach ihm benannte Institut in Regensburg das Ziel gesetzt, bis dahin die Gesamtausgabe seiner Schriften zum Abschluss zu bringen. Das sagte der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer der Würzburger katholischen Wochenzeitung “Die Tagespost”. Noch in diesem Jahr erscheine Band 15 mit den Texten zur Autobiografie, “wie immer auch mit bisher Unveröffentlichtem”. Der letzte Band mit der Nummer 16 werde dann ein ausführliches Register und die Bibliografie bringen.
Papst Benedikt XVI. (1927-2022) hatte 2007 den damaligen Bischof von Regensburg, Gerhard Ludwig Müller, mit der Herausgabe seines gesamten theologischen Werkes bis zur Papstwahl am 19. April 2005 betraut. Dieser gründete daraufhin das Institut zur wissenschaftlichen Betreuung des mit dem Herder-Verlag Freiburg geplanten Editions-Projektes. Direktor ist seither Voderholzer. Ziel der “Joseph Ratzinger Gesammelten Schriften” sei es, das theologische Werk von Ratzinger in einer Kombination von systematischer und chronologischer Ordnung zu erschließen, heißt es.
Nach den Worten Voderholzers wird zu den Texten von Band 15 ein Symposium geplant. Zudem solle mit Kooperationspartnern aufgezeigt werden, welchen Beitrag Benedikt XVI. zur Deutung des kirchlichen Lebens in Bayern, Deutschland und Europa geleistet habe, besonders mit seiner Sicht auf Europa als geistige Größe. “Für ihn ist Europa aus drei Wurzeln hervorgegangen: griechische Philosophie, römisches Rechtsverständnis und biblische Offenbarung. Daraus ist eine geistige Synthese entstanden, die wir neu ins Gespräch bringen möchten”, so der Bischof.