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900.000 Euro für Sanierung des Getreidekastens auf Burg Tittmonig

600 Jahre alt und förderwürdig: Der Getreidekasten der Burg Tittmoning in Oberbayern bekommt eine Finanzspritze. Welche Arbeiten vorgesehen sind und was das Bauwerk besonders macht.

Er ist rund 600 Jahre alt und muss nun saniert werden: der Getreidekasten auf der Burg Tittmoning an der Grenze zu Österreich. Dafür erhält das Bauwerk, das als einer der bedeutendsten spätgotischen Profanbauten des südöstlichen Oberbayerns gilt, nun finanzielle Unterstützung, wie das Kunstministerium in München mitteilte. Minister Markus Blume (CSU) kündigte demnach einen Zuschuss von 900.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds an sowie ein zinsloses Darlehen in Höhe von 37.000 Euro.

“Die Burg Tittmoning ist ein Schauplatz, an dem sich beinahe 900 Jahre bayerische Geschichte verdichten. Von der Grenzfeste bis zum Jagdschloss trägt sie die Spuren politischer Umbrüche und wechselnder Gebietsherren. Im Herzen der Burganlage sticht der historische Getreidekasten als besondere architektonische Kostbarkeit hervor. Mit seiner Sanierung bewahren wir ein herausragendes Stück Baugeschichte”, so Blume weiter. Bei der Sanierung sollen laut Angaben vor allem der Dachbereich instand gesetzt sowie das Mauerwerk repariert und stabilisiert werden. Fachlich begleitet werde die Maßnahme vom Landesamt für Denkmalpflege.

Die Burganlage wurde laut Angaben in der Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet. Sie diente dem Salzburger Erzbischof Eberhard II. als Grenzfeste gegen das Wittelsbacher Gebiet und wurde mehrfach erobert, zurückgekauft und ausgebaut. Besonders prägend war der Umbau unter Erzbischof Markus Sittich ab 1614, der die Anlage zum Jagdschloss umgestalten ließ. Nach einem Brand 1805 ging die Burg 1810 an den bayerischen Staat über, bevor sie 1852 größtenteils in den Besitz der Stadt kam. Der Getreidekasten prägt die Ansicht der Burg und beherbergt in seinem Dach eine der frühesten liegenden Stuhlkonstruktionen Deutschlands, eine spezielle Dachbauchweise.