Einst in Hochbunkern, längst im Festsaal des Münchner Hofbräuhauses kommen an Heiligabend Wohnungslose zusammen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Dies macht seit 75 Jahren der Katholische Männerfürsorgeverein möglich.
Am Heiligen Abend ist es wieder soweit: Dann werden im Münchner Hofbräuhaus rund 600 Gäste im festlich geschmückten Saal zu einer Weihnachtsfeier erwartet. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie wohnungs- oder obdachlos sind. Auch der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat sich angekündigt. Er wird das Weihnachtsevangelium verlesen und eine Ansprache halten. Bereits zum 75. Mal sorgt laut Pressemitteilung der Katholische Männerfürsorgeverein München dafür, dass Menschen ohne eigenen Wohnraum an Heiligabend ein Stück Heimat und Geborgenheit erfahren können. Start der Weihnachtsfeier für wohnungslose Menschen war 1950 in den Hochbunkern der kriegszerstörten Stadt.
Unterstützt von etwa 100 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern soll auch zum Jubiläum den Anwesenden ein reichhaltiges Essen serviert werden. So werden den Angaben zufolge Ochsenfleischpflanzerl mit Kartoffelpüree und Gemüse serviert. Zudem werde Weihnachtslieder gesungen, bei denen die Live-Band “The Holly Rocks” für die musikalische Begleitung sorgen wird. Zum Abschluss gibt es für jeden Gast noch ein kleines Geschenk.
Die Feier wird durch Spenden des SZ-Gute-Werke-Vereins und der Mitglieder des Männerfürsorgevereins sowie durch Zuschüsse des Erzbischöflichen Ordinariats München und Freising und die Landeshauptstadt München ermöglicht, wie es heißt. Zudem unterstützten das Staatliche Hofbräuhaus und die Münchner Verkehrsgesellschaft die Veranstaltung. Sie beginnt um 18 Uhr. Einlass ist ab 17 Uhr. Die Eintrittskarten werden über die Organisationen der Wohnungslosenhilfe vergeben.
Der Katholische Männerfürsorgeverein, gegründet 1950, ist ein in der Erzdiözese München und Freising tätiger caritativer Fachverband. Dem Auftrag seines Gründers Adolf Mathes folgend wendet er sich an wohnungslos, arbeitslos, suchtkrank und straffällig gewordenen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Der Verein beschäftigt nach eigenen Angaben rund 650 Mitarbeitende. In über 60 Fachdiensten, Einrichtungen und Projekte werden insgesamt etwa 1.800 Plätze für Hilfesuchende angeboten und rund 8.000 Menschen jährlich betreut.